Tag 2 begann mit dem Medienthema "Viralität", der sich mit dem Thema beschäftigt, was Menschen bewegt einen Link zu teilen und warum sich manche Videos im Netz rasend verbreiten. Ein der Gründe dafür:
- andere Menschen zu unterhalten, zu bilden oder zu überraschen
- sich über Inhalte zu definieren und darzustellen
- Netzwerke über Inhalte auszubauen
- Selbstverwirklichung
- Marken bewerben und zu stärken
Sharer-Typologien sind: Netzwerker - Karrieristen - Hipster - Selektierende - Selbstlose - Boomerangs
Content verbreitet sich folgendermaßen im Netz:
- Netzknoten und deren Verbindungen
- Grad der Spontanaktivität der Netzknoten
- Vorhandensein langer kreisender Erregungen
Die kommenden Video-Trends des Jahres 2014 wurden in einem Video von YouTube vorgestellt:
Viralität zeichnet sich durch einfache Botschaften, Bildstärke, starke Emotionen, Witz und der Dringlichkeit aus.
Ein Beispiel gab es vom WWF, der anlässlich seines 50. Geburtstages mit 1.600 Panda-Skulpturen auf Städtetour in Deutschland ging. Auf Hauptplätzen wurden die Pandas platziert und erinnerten die Menschen daran, dass nur noch ca. 1.600 Pandas in freier Wildbahn leben.
Ein Problem von viralen Hits kann es auch sein, dass der User oft die Marke nicht wahrnimmt. Als Beispiel wurde das "First Kiss-Video" von Tatia Pilieva genannt:
Für User ist ein viraler Hit nicht immer als Werbung erkennbar. Medien sollten auch mehr einen viralen Hit kritisch hinterfragen, bevor dieser schnell auf den eigenen Online-Portalen veröffentlich wird. Den Menschen muss klar werden, dass Werbung heutzutage anders funktioniert und Inhalte einfach kritisch hinterfragt werden müssen, um nicht ein "Werbeopfer" zu werden.
Für Unternehmen wird es immer wichtiger Menschen bzw. Kunden im YouTube-Universum zu erreichen. Gerne wird der User dabei zum Handeln gebracht, doch die Menschen wollen selber bestimmen, was getan wird. Gefragt sind im Netz Eigeninitiative, ohne Anleitung von der Marke. Als Beispiel wurde der mäßige Erfolg der "Earth Hour Challange" genannt:
Auch werden vermehrt Persönlichkeiten bzw. Stars als Markenbotschafter verwendet. Oft sind es nicht einmal Stars, sondern vielmehr Sternchen, die noch nichts im Leben geleistet haben, außer als Werbeträger zu verkommen. Dabei wird auch meistens die Seele an die Marke verkauft, um dann Glaubwürdigkeit gegen "schmales Geld" zu verlieren. Reputation geht gegen gekaufte Vorlieben verloren.
Ebenso für den Journalismus, Ziel von Journalismus kann nicht Viralität sein. Journalismus soll bilden, informieren und ggf. unterhalten. Bei Content Marketing sollen Inhalte überzeugen und nicht die Verpackung.
Yasmina Banaszczuk beleuchtete etwas die Netzgemeinde. Im Gegensatz zu den wirklichen Entscheidungsträgern auf dieser Welt, die mit den Google- & Facebook-Leuten Mittagessen gehen, ist der Rest der Netzgemeinde mit seinen Möglichkeiten doch relativ beschränkt. Die wirkliche Netz-Elite ist , mit 2% von der Netzgemeinde, sehr überschaubar. Netz-Elite werden diejenigen genannt, welche durch die Massenmedien zum Publikum sprechen und die Deutungshoheit besitzen.
Auf jeden Fall sind die restlichen 98% der Netzgemeinde trotzdem sehr priviligiert, da zum Vergleich immerhin 27 Millionen Deutsche ohne Internet sind. Diese Menge an digitalen Outsidern ist doch relativ hoch (40% der Deutschen).
Durch das Internet bringen die Kids (13 - 19 Jährige) ihr Statement zum Ausdruck und die benutzten Wege dafür sind für die Älteren oft nicht mehr fassbar.
Lohnt sich Online-Journalismus überhaut noch? Immer mehr Medienkanäle buhlen um die Aufmerksamkeit der Leser und wie lässt sich mit Online-Journalismus Geld verdienen? Hat man schon einmal mit Online-Journalismus Geld verdient? Vermarkter setzen weiterhin auf die klassische Displaywerbung, doch lässt sich damit kaum Qualitätsjournalismus finanzieren.
Im Moment setzt sich die Professionalisierung im Netz durch. Die Kleinen werden in die Nischen getrieben. Paid Content wird in der Gesellschaft mehr Akzeptanz finden. Wahrscheinlich werden die Verleger, die jetzt laut jammern, in naher Zukunft aufgrund von Paid Conent laut jubeln.
Es ist leicht für Content Geld zu verlangen, denn das Geld ist ja verfügbar, nur wird es den Leuten so schwer gemacht für Content zu zahlen. Warum sollte sich auch ein Leser mit einem Abo knebeln? Alte Bündelungen werden dem Leser von den Verlagen aufgezwungen und es gibt keine fairen Paymodelle. Leser sind bereit für guten Content zu zahlen, nicht aber für Copy-paste.
Der Blogger Richard Gutjahr stellt das System LaterPay vor, ein neues WordPress-Plugin, durch welches Micropayment-Verkäufe ermöglicht werden. Verlage und Blogger sind noch auf der Suche nach geeigneten Bezahlmodellen, wie z.B. Flattr . Bezahlung durch Bitcoins wird entschieden abgelehnt, da dies als Zockerei bertrachtet wird.
Zum Thema Web-Archivierung gilt es zu sagen, dass alles archiviert wird, was von öffentlichem Interesse ist und das kann schon sehr viel sein. Archivierung findet jeden Tag statt. Suchmaschinen zeigen alles, was für den Suchenden wichtig ist und bereits zusammengefasst ist. Als Beispiel wurde das Internet-Archiv Waybackmachine vorgestellt.
Cyborgs sind bereits in unserer Gesellschaft angekommen. Bekannt sind hier der Cybor-Drummer und der Medien- und Performance Künstler Sterlac. Die Suche nach dem Jungbrunnen führt zum Cyborg.
Auf der Welt gibt es bereits eine Unzahl von Hobbyforschern, die sich Biohacker nennen, und mit dem genetischen Code spielerisch umgehen, wie eben ein Hacker mit Programmiersprachen.
Cyborg ist ein menschlicher Körper, der als Verbindung zwischen Hard- und Software dient. Die Menschmaschine wird bereits im kriegerischen Umfeld eingesetzt.
Die Naturwissenschaftshistorikerin und Biologin, Donna Haraway, schrieb ein Manifest für Cyborgs. Und Moterola hat bereits ein Aufklebmikro mit Wahrheitsfunktion patentieren lassen. Wie es scheint, lässt sich die Zukunft der Cyborgs nicht mehr aufhalten.
Bei "YouTube and the new News" wurde mit den YouTube-Machern über die geschäftliche Seite gesprochen. Mit dabei die YouTuber Sina Bormüller (Fräulein Chaos), Philipp Beta (Mr. Trashpack) und
Florian Mundt (LeFloid), im Gespräch mit Johnny Haeusler.
YouTuber lassen sich nicht irgendwelche Konzepte von Unternehmen reindrücken. Statistiken bestimmen das Spiel, denn Zahlen sind das wichtigste Feedback. LeFloid: "Habe mit Hartz-4-TV-Programmen weniger Probleme als mit gebührenfinanzierter Meinungsmache". Interaktion ist auf YouTube überhaupt das Wichtigste. Online-Video-Netzwerke sind z.B. Mediakraft und Videopunks. YouTuber kämpfen wie auch die Medien mit der Vielfalt. Medienkompetenz wird den Kids in den Schulen nicht beigebracht. Publikum möchte Qualität, aber das gilt bereits für jedes Medium. YouTuber müssen sich selbstverständlich der Community anpassen, ohne dabei die Seele zu verlieren. Die eigene Meinung ist ein heiliges Gut!
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